Woran erkennen Sie die entscheidenden Merkmale von betrügerischen und kriminellen emails?
Verdächtige Emails im Posteingangsfach: Handelt es sich etwa um gefährliche Phishing-, Malware-Emails oder lästige Spam-Emails? Oder können Sie die Email-Nachricht gefahrlos öffnen?
Als Webmaster betreuen Sie eine Webseite im Internet und zusätzlich email-Accounts. Damit tragen Sie in besonderem Maße Verantwortung für die Sicherheit des Programmcodes vor Schadsoftware und den Schutz der in den Datenbanken abgespeicherten persönlichen Daten. Für Cyberkriminelle sind Sie daher ein besonders begehrtes Ziel für betrügerische Phishing- bzw. Malware-Attacken oder schlichte Spam-Angriffe. Für Webmaster ist daher die korrekte Einordnung von Phishing-, Malware- oder Spam-Nachrichten von zentraler Bedeutung.
Die 6 wichtigsten Merkmale für Phishing-, Malware- oder Spam-Nachrichten:
1. Ungewohnte Absender-Adresse
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Absender-Adresse eine sinnfreie Kombination aus verschiedenen, möglicherweise durchaus gebräuchlichen, Domain-Namen enthält. Aber auch dann, wenn die Absender-Adresse einen seriösen Eindruck macht, vielleicht Ihnen sogar bekannt ist, sollten Sie als Webmaster ein gesundes Misstrauen vor Phishing-, Malware- oder Spam-Nachrichten walten lassen. Denn die Absender-Adresse einer email lässt sich auf einfache Art und Weise fälschen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, den Absender, sei es Ihren Bekannten, Kunden oder Geschäftspartner, persönlich zu kontaktieren - aber selbstverständlich nicht über die eingegangene email-Nachricht. Für eine Abklärung können Sie aber auch den email-Header auslesen und anschließend den Zustellweg der email-Nachricht im Detail analysieren.
2. Unpersönliche Anrede
In aller Regel werden Phishing-, Malware- oder Spam-Attacken automatisiert erstellt, weswegen diese email-Nachrichten normalerweise keine persönliche Anrede enthalten. Aus diesem Grund sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen, wenn die email-Nachricht keine persönliche Anrede enthält. Die fehlende persönliche Anrede deutet darauf hin, dass die betreffende email einen betrügerischen oder kriminellen Hintergrund hat. Als Webmaster müssen Sie aber durchaus mit einem gezielten Angriff von Cyberkriminellen rechnen. Auch eine persönliche Anrede stellt keine Garantie vor kriminellen email-Attacken dar.
3. Sprachliche Fehler in der Betreff-Zeile und im Email-Text
Cyberkriminelle steuern ihre Phishing-, Malware- oder Spam-Attacken in aller Regel aus dem Ausland. Aus diesem Grund fällt der Inhalt der email-Nachricht häufig durch das schlichte Sprachniveau, grammatikalische Fehler und Rechtschreibfehler auf. Aber selbst bei einwandfreiem Deutsch dürfen Sie sich als Webmaster nicht in falscher Sicherheit wiegen. Denn im Falle eines gezielten Angriffes können Cyberkriminelle eine email-Nachricht durchaus in fehlerfreiem Deutsch verfassen und nebenbei das Design von seriösen Unternehmen oder angesehenen Geschäftspartnern oder vertrauten Kunden überzeugend nachahmen.
4. Aufforderung zum Anklicken einer eingebetteten Link-Adresse
Oft möchten Cyberkriminelle Sie mit Hilfe eines Link dazu verleiten, betrügerische Webseiten aufzurufen. Vielleicht enthält die eingehenden email-Nachricht eine scheinbar seriöse Link-Adresse, aber tatsächlich führt der Link zu einer in krimineller Absicht präparierten Webseite. Das eigentliche Ziel einer Link-Adresse erkennen Sie, indem Sie mit dem Maus-Cursor über den Link fahren – selbstverständlich ohne auf den Link zu klicken. Dann wird die eigentliche Zieladresse - in aller Regel im Display unten links - angezeigt.

Bild: Webhosting Expert unter Nutzung von Animal Set und Iconset Gunther
5. Ausführbarer Datei-Anhang
Ein deutliches Alarmzeichen für Phishing- oder Malware-emails sind beigefügte Anhänge mit Dateiendungen .exe oder .zip. Hierbei handelt es sich um ausführbare Dateien, die erheblichen Schaden auf Ihrem PC herbeiführen können. Doch selbst in Abwesenheit von offensichtlichen .exe oder .zip-Datei-Anhängen dürfen Sie sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Denn die Schadsoftware kann auch in anderen Dokumenten, wie Word- oder PDF-Dokumenten, versteckt werden. Deshalb sollten bei Ihnen die Alarmglocken klingen, wenn der Dateianhang eine eher allgemeine, wenig aussagekräftige Bezeichnung trägt. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, den Absender, sei es Ihren Bekannten, Kunden oder Geschäftspartner, persönlich zu kontaktieren - aber selbstverständlich nicht über die eingegangene email-Nachricht.
6. Aufforderung zur Angabe persönlicher Daten
Ein schwerwiegendes Indiz für eine betrügerische Phishing- oder Malware-Email liegt vor, wenn Sie in der email-Nachricht zur Angabe von persönlichen Daten aufgefordert werden – vor allem dann, wenn es sich um Benutzernamen oder Passwörter handelt. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich dabei um Konten-Accounts von Banken, Versicherungen oder Telekommunikations-Unternehmen handelt. Denn seriöse Unternehmen werden Sie niemals nach dem Passwort Ihres Kunden-Accounts fragen.
Als Webmaster müssen Sie besondere Vorsicht bei eingehenden email-Nachrichten walten lassen. Prüfen Sie den Posteingang daher sorgfältig auf etwaige Merkmale von Phishing-, Malware- oder Spam-Emails werden. Im Zweifelsfall können Sie den email-Header der betreffenden email-Nachricht auslesen oder den vermeintlichen Absender persönlich kontaktieren, aber nicht über die eingegangene email.
Andernfalls können Cyberkriminelle Ihre Sorglosigkeit jederzeit mit Hilfe von betrügerischen oder kriminellen Attacken ausnutzen. Mit eventuell schwerwiegenden Konsequenzen für Ihre Webseite, Ihre email-Accounts oder die in den Datenbank abgespeicherten persönlichen Daten von Kunden oder Geschäftspartnern.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie unter anderem bei den offiziellen staatlichen Meldestellen:
Phishing
- Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI der Schweizerischen Eidgenossenschaft (DE, FR, IT): Info zu Phishing
- Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information der Französischen Republik (FR): Info zu Phishing
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (DE): Info zu Phishing
- SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie der Republik Österreich (DE): Info zu Phishing
Malware
- Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI der Schweizerischen Eidgenossenschaft (DE, FR, IT): Info zu Malware
- Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information der Französischen Republik (FR): Info zu Malware
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (DE): Info zu Malware
- SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie der Republik Österreich (DE): Info zu Malware
SPAM
- Melde- und Analysestelle Informationssicherung MELANI der Schweizerischen Eidgenossenschaft (DE, FR, IT): Info zu SPAM
- Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information der Französischen Republik (FR): Info zu SPAM
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (DE): Info zu SPAM
- SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie der Republik Österreich (DE): Info zu SPAM
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